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Der eine Auftrag

  • Autorenbild: kuromorikira
    kuromorikira
  • 6. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Apr.

NERO

Es war früh am Morgen, als mich ein lautes Klingeln aus dem Schlaf riss. Verschlafen rieb ich mir die Augen, blinzelte zum Wecker - neun Uhr. Verdammt, wir wollten schon längst unterwegs sein.

“Ich komme ja schon, meine Güte”, murmelte ich und schlenderte halb verschlafen durch meine Wohnung. Mit einer Hand strich ich mir durch das zerzauste, dunkelbraune Haar, öffnete die Tür und ging ohne zu warten auf direktem Weg ins Badezimmer.

Ein groß gebauter, blonder Kerl mit Pferdeschwanz kam herein, gefolgt von einer schlanken Brünette mit schulterlangem Haar.

“Wirklich, Nero? Tür aufmachen und dann einfach verschwinden?”, rief Jack mir hinterher.

“Könntest du wenigstens einmal normal sein?”, ergänzte die Begleiterin.

Wenn sie wüssten, wie lange ich an den Vorbereitungen des heutigen Auftrags saß, dann würden sie sich sicher zurückhalten. Oder auch nicht. So waren die beiden eben. Ich ließ sie rummotzen und machte mich im Bad frisch, zog mir ein schlichtes Shirt an und kam dann ins Wohnzimmer. Die beiden haben es sich bereits auf meiner braunen Ledercouch gemütlich gemacht. Auf dem kleinen Holztisch lag die Karte der Umgebung - voll mit roten Markierungen, Kreisen und Notizen - mein ganzes Chaos in geordneter Form.

„Wie ich sehe, warst du wieder sehr fleißig, Nero. Aber nun spann uns nicht so auf die Folter und erzähl uns von deinem heutigen Plan!“, drängte die Dame ungeduldig.

„Sag mal, was ist denn jetzt dieser tolle Auftrag?“, fragte der Blonde Kerl und nahm die Karte in die Hand.

„Jack, erstmal einen guten Morgen. Sorry, dass ich verschlafen habe aber ich war fast die ganze Nacht mit dem ganzen Kram hier beschäftigt.“ Ich fuhr mir verlegen an den Hinterkopf und wandte mich dann an Yuki.

„Sag mal Yuki, hast du alles dabei, worum ich dich gebeten habe?“, fragte ich sie, während sie ihre Haare um den Finger wickelte und nickte stumm. „Sehr gut. Dann will ich euch mal erzählen, was ich herausfinden konnte.“, sagte ich, setzte mich zwischen die beiden und nahm Jack die Karte aus der Hand. Ich zeigte auf eine Markierung nahe des Waldrands von Mhaziken.

“Dort drüben - Da ist ein Nest von hochrangigen Dämonen. Ich konnte herausfinden, dass sie direkt mit einem Fürsten aus der Unterwelt kommunizieren und seine Befehle ausführen.“, erklärte ich und zeigte dann auf eine andere Markierung in der Nähe. „Wir müssen durch den Wald, aber es gibt eine kleine Lichtung und von dort aus können wir zu Fuß weiter. Es handelt sich um eine verlassene Fabrik.“, ergänzte ich und schaute dann abwechselnd zu Yuki und Jack.

„Okay verstehe. Aber wie sollen wir es mit mehreren hochrangigen Dämonen aufnehmen? Die sind ja doch eine Nummer härter, als diese Schergen, die sie sonst schicken.“, warf Jack ein verschränkte seine Arme.

„Na ja, hier komme ich ins Spiel, habe ich recht?“, antwortete Yuki und grinste breit. „Ich habe nämlich etwas ganz Besonderes dabei. Und jetzt weiß ich auch endlich, warum du mich genau das hast besorgen lassen, Nero.“, sprach sie weiter und holte einen kleinen Beutel aus ihrem Rucksack.

„Ja das ist richtig. Wir werden die Dämonen nicht töten können, zumindest heute noch nicht. Aber wir können sie schwächen und vorerst dort hin zurückschicken, wo sie herkamen. Yuki hat uns ein ganz besonderes Weihwasser besorgt, das eine stärkere Wirkung zeigt.“

„Einen Moment, waren wir deswegen letztens bei diesen zwielichtigen Typen? Du hättest mich doch auch direkt einweihen können! Dann hätten wir uns einigen Ärger erspart!“, warf Jack dazwischen und bekam dafür nur einen Schulterkick von mir.

„Ach halb so wild!“, antwortete Yuki darauf und packte den Beutel wieder in ihren Rucksack. Jack wirkte offensichtlich angespannt und warf Yuki einen bösen Blick zu.

„Ich fand es nicht so witzig. Ich musste mir am Ende einen Vortrag anhören, weil ich dachte, dass es um deinen komischen Naschkram geht, an den du so schwer ran kommst.“

„Schluss jetzt!“, unterbrach ich scharf und faltete die Karte zusammen. „Wir müssen langsam aufbrechen, wir haben einen weiten Weg vor uns und diese Mistkerle sollten wir so schnell es geht unschädlich machen, fürs erste!“, erklärte ich und packte dann meinen Rucksack zusammen.

Ich warf noch einen prüfenden Blick auf die beiden. Yuki trug ein lavendelfarbenes Top, eine helle Jeans und ihre Gürteltasche. Alles griffbereit, selbst im Ernstfall. Dazu trug sie schwarze Stiefel und hatte ihren Pistolenholster am Gürtel befestigt. Jack hatte wie immer sein Karohemd mit der braunen Lederjacke an. Einfache Jeans und Springerstiefel. Sein Holster saß fest an seinem Gürtel. Ich selbst trug heute eine grüne Stoffjacke und darunter ein weißes Hemd. Neben der Pistole hatte ich heute zusätzlich mein runenverziertes Messer dabei. Sicher war sicher.


Jetzt konnte es losgehen. Und ich hoffte, dass wir nicht wieder zu spät kamen.

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